Wettbewerb - Ankauf

Städtebauliche Leitidee

Eine heterogene Umgebung aus Einfamilienhäusern, die markante Form des Grundstücks und die Lärmsituation an der Ostseite - das Spiel zwischen qualitätsvollen Siedlungsinnenräumen, abgeschlossener Lärmseite und einem fließenden Übergang zum Bestand prägen den Entwurfsgedanken.

In 3-5 Bauabschnitten entwickelt sich von Norden ein Siedlungsraum mit 7 hofartigen Strukturen, die sich über 2-max 3 Geschosse in die Höhe entwickeln. Der Straßenraum zur Alten Poststraße wird durch den Übergang in die Struktur aufgewertet, das dreieckige Grundstück ermöglicht großzügige Pufferzonen zwischen Bestandsbebauung und Neubauten.

"Sieben Höfe"

Sämtliche Gebäude bzw "Höfe" reagieren individuell auf die Situation bzw die Lage im Ensemble. Während sich die nördlichen vier Höfe zueinander in die Siedlungsmitte öffnen, nehmen die weiter südlich gelegenen drei Höfe Bezug zu den großen Freiräumen entlang der Alten Poststraße. Allen gemein ist eine klare Trennung von Außen - und Innenraum, die Schaffung von unterschiedlichen Freiraumqualitäten und die Möglichkeit des individuellen Bespielens. In BA 1 wird ein Nahversorger / Bäckerei geplant, BA 2 nimmt den Kindergarten mit großer Spielfläche auf und der gegenüberliegende BA 3 bietet einen idealen Bereich für das betreute Wohnen. Zwischen den beiden Bereichen liegt der geforderte große Freibereich.

Schall - Umgang

Die Schallbelastung an der nordwestlichen Grundstücksecke wird durch den großzügigen Abstand der Bebauung zum Kreuzungsbereich vermindert, ein Baumhain soll den Bereich zusätzlich aufwerten. Ostseitig wird der Eisenbahnschall durch Anordnung einer durchgehenden Laubengangstruktur vermindert, zusätzlich vermindert die niedrige Bauweise stärkere Belastungen an den Gebäudefronten. Die Baukörperstellung und die Ausbildung von halböffentlichen Höfen sorgt für lärmarme, qualitätsvolle Freiräume.

Vernetzung - Wege

Ein dicht gestaffeltes Wegenetz führt durch die gesamte Anlage - zentrale Meetings Points / Plätze werden durch Ost- West bzw Nord - Süd verlaufende Wege miteinander verbunden, direkt angelagerte Spielplätze und klar abgetrennte private Freiräume ergänzen dieses System. Der Radverkehr wird über die Bewgungsachsen zwischen den Bauabschnitten auf die bestehenden Radwege Alte Poststraße bzw Bahnbegleitweg geführt, sodass die Höfe nur für Fußverkehr reserviert bleiben. Ost- und westseitig gelegene Radabstellplätze erreichen die Radwege auf kürzestem Weg.

Erschließung - Verkehr

Die Erschließung der von Norden nach Süden durchgesteckten Tiefgarage erfolgt über die beiden vorgegebenen Bereiche von der Alten Poststraße aus, der gesamte Siedlungsinnenraum wird verkehrsfrei gestaltet. Um die Nachbarschaft möglichst zu entlasten, werden die Einfahrten nicht direkt gegenüber von Häusern angeordnet, sondern möglichst in Zwischenräumen.

Zwei Besucherparkplätze werden direkt an der nördlichen Tiefgarage und zwischen BA 3 & 4 angedacht. Der in Bauabschnitt 2 geplante Kindergarten verfügt über eine eigene kiss&play Zufahrt an der Alten Poststraße. Die Müllentsorgung funktioniert ebenfalls über die Alte Poststraße.

Freiraumgestaltung

Kompakte Baukörper ermöglichen große, zusammenhängende Freiräume.

Gleichzeitig ermöglicht die Hofstruktur eine starke Differenzierung von privaten / halböffenltichen / allgemeinen Freiräumen. Zentral angeordnete Plätze mit Spielflächen sorgen für attraktive Aufenthaltszonen und Treffpunkte.

Baukörper

Die hofartig ausgebildeten Baukörper ermöglichen eine differenzierte Anordnung von Wohnungen - so sind Laubengangtypen an der Ostseite, durchgesteckte Typen an West-, Süd- und Ostseite angedacht.

Querdurchlüftungen sind so überall möglich, durch den Hoftyp gibt es auch einen großen Anteil an zweiseitig belichteten Wohnungen. Wichtig ist die Variabilität der Baukörper durch ein durchgehendes Achssystem - so sind Wohnungstypen und -größen austauschbar bzw. kombinierbar (durchgehende Gebäudetiefe). Pro Hof ist nur ein Lift notwendig, sodass die gesamte Siedlung mit 7 Liftanlagen barrierefrei erschlossen wird. Zweigeschossige Baukörper werden über geschützte Treppen und Laubengänge erschlossen.

Wohnungen

Knapp 35% der Wohnungen verfügen über einen Eigengarten mit Terrasse, es gibt kurze Wege zu Müll / Fahrrädern / Tiefgarage / Kinderspielplatz. Die Orientierung der Wohnungen erfolgt meist nach zwei Seiten, immer aber entweder nach Süden oder Westen. Alle Wohnungen in den OGs verfügen über eigene überdachte Balkone, teilweise im 2OG auch über eigene Dachgärten. Wohnungen können beliebig verschoben und in der Größe variabel angeordnet werden, die Grundrisse werden ökonomisch (1 Installationsschacht), mit geringen Ganganteil und großem Wohnraum, durchgehend barrierefrei geplant.

Dachgarten - Panoramaweg

Der ostseitig Nord-Süd verlaufende Schallschutzlaubengang erhält durch die Nutzung als Panoramaweg am Dach des 2OG eine zusätzliche Aufwertung.

Angedacht wird ein "Roofgardening", welches allen Bewohner anmietbare Gartenflächen zur Verfügung stellt. Gleichzeitig bietet dieses im Endausbau von Süden nach Norden durchgehende und über die Hauptstiegenhäuser erschlossene Element einen wunderbaren Ausblick auf die nordöstlich gelegene Innenstadt.

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